Kurzgeschichten, Blog, Gitarre, Karate… Ja, wir haben Spaß dabei!

Es gibt Menschen, die reden gerne darüber, was andere alles machen. Und dann gibt es Menschen, die machen einfach. Sie probieren Neues aus, geben Dingen Raum, entdecken Fähigkeiten in sich, die lange geschlummert haben – oder von denen sie selbst überrascht sind.

Mein Mann und ich gehören zur zweiten Sorte. Nicht, weil wir etwas beweisen müssten. Sondern weil wir Freude daran haben, aktiv zu sein
– jeder auf seine ganz eigene Art.

Musik, Sport, ... und eine große Portion Leidenschaft

Seit mein Mann vor rund zehn Jahren in den Ruhestand gegangen ist, hat er sich unter anderem intensiv der Musik gewidmet. Er hat geübt, gelesen, sich mit Harmonielehre befasst, ausprobiert – und sich über die Jahre zu einem wirklich guten Gitarristen entwickelt.

Vor nicht allzu langer Zeit hat er mit ein paar anderen musikbegeisterten Männern eine Band gegründet. Allesamt im besten Alter, voller Motivation und mit echtem Spaß an der Sache. Wenn ich sehe, mit wie viel Begeisterung sie proben, auftreten und dabei so lebendig sind, dann denke ich jedes Mal: Genau so soll es sein.

Vor zwei Jahren hat mein Mann auch mit Karate begonnen. Mit Ende 60! Er liebt die Bewegung, die Herausforderung und das Zusammenspiel von Körper und Geist. Er ist auch ein leidenschaftlicher Radfahrer und überhaupt sehr sportlich. Was ich an ihm besonders schätze: Er überlegt nicht lange, ob etwas „altersgerecht“ ist – er macht einfach. Und hat Spaß dabei.

Schreiben, gestalten, veröffentlichen – mein Weg

Ich bin auf eine andere Weise aktiv – aber mit nicht weniger Herzblut. Nach meinem Ausstieg aus dem Berufsleben habe ich mir den Wunsch erfüllt, einen eigenen Blog zu starten. Ich habe mich in die Technik eingearbeitet, die passende Software gesucht und die Anwendung gelernt, alles selbst aufgebaut – und bin Stück für Stück in eine neue, kreative Welt eingetaucht.

Ich schreibe mit Leidenschaft: über das Leben, über Erfahrungen, die berühren. Und ich liebe das Gestalten – ob beim Kartenlettern,
beim Nähen oder im Detailverliebten rund um schöne Schriften.

Ein Herzensprojekt war auch mein erstes Buch, das ich über Selfpublishing veröffentlicht habe. Es war ein großes Stück Arbeit – von der ersten Idee bis zum letzten Feinschliff. Aber es war mir wichtig. Denn darin ging es um ein Thema, das oft verschwiegen wird: Burnout.
Ich wollte damit einen Beitrag leisten, dass das Schweigen aufhört – dass Betroffene sich nicht mehr verstecken müssen. Und ich bin stolz darauf, dass ich das umgesetzt habe.

Kritisieren ist bequem - Tun ist mutig

Unser aktives Leben bleibt nicht unbemerkt. Manches Mal hören wir Kommentare (meist nicht direkt an uns gerichtet – eher hintenrum) wie: „Muss das sein?“ oder „Muss der sich noch was beweisen“. Oder auch: „Können die nicht älter werden“. Oder: „Muss man alles ins Internet stellen“. Oder, oder …

Solche Bemerkungen treffen uns nicht. Anfänglich etwas, heute nicht mehr.

Denn wir wissen: Für uns fühlt es sich richtig an. Es macht uns Freude. Es hält uns lebendig. Und es ist unsere Art, unser Leben bewusst zu gestalten.

Sich nicht versecken

Viele Menschen ziehen sich mit dem Älterwerden zurück – oft nicht aus Überzeugung, sondern aus Unsicherheit. Vielleicht aus Angst, aufzufallen. Oder weil ihnen eingeredet wurde, sie müssten sich irgendwann „ruhiger“ verhalten.

Wir sehen das anders. Wir glauben, dass Alter Freiheit bedeutet. Freiheit, sich auszuprobieren. Sich zu zeigen. Weiterzuwachsen. Nicht um jemandem etwas zu beweisen – sondern aus dem einfachen Grund: weil es gut tut.

Für alle, die sich manchmal fragen: Darf ich das?

Ja, du darfst. Du darfst auch als älterer Mensch Gitarre lernen oder ein Buch schreiben. Du darfst einen Blog starten, Karate lernen oder Karten gestalten. Du darfst schreiben und dich zeigen – mit dem, was dich bewegt.

Lass dich nicht bremsen von den Stimmen, die nur beobachten, aber nie selbst etwas wagen. Geh deinen Weg.
Auch dann – oder gerade dann –, wenn er nicht dem Bild entspricht, das andere sich ausgedacht haben.

Denn am Ende zählt nicht, ob jemand über uns gelächelt hat. Sondern ob wir selbst mit einem Lächeln zurückblicken können.

Liebe Grüße

Gaby